Tattoos sind ein unvergänglicher, individueller Körperschmuck, der unter anderem diverse Lebensabschnitte oder auch die Persönlichkeit des Trägers beschreibt.

Viele Träger leiden jedoch unter Motiven, die man in die Kategorie Jugendsünde einsortieren könnte oder fühlen sich mit einem verunglückten Tattoo nicht mehr wohl.

Dank modernster Lasertechnik (Q-switch) ist es nun möglich unerwünschte Tattoos zu entfernen oder sie schrittweise aufzuhellen um sie mit einem Cover Up zu verbergen.

Beratungen sind grundsätzlich kostenlos, sie verpflichten nicht zur Behandlung und schließen einen Kostenvoranschlag und die Angabe der voraussichtlich erforderlichen Anzahl von Sitzungen ein.

Hier findet Ihr die wichtigsten Infos und Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Tattoo-Entfernung.


  • Wie funktioniert der Tattoo-Entfernungslaser?

Tattoos sind dauerhaft, weil die körpereigenen Abwehrzellen eingebrachte Pigmentpartikel als Fremdkörper nicht aus eigener Kraft entfernen können, sondern diese zu einem großen Teil abgekapselt in der Haut verbleiben.

Die Wirkung des Q-switch Lasers besteht darin, dass sehr kurze (im Bereich 10 ns), intensive Laserimpulse im eingeschlossenen Pigment durch Absorption eine Schockwelle auslösen und damit 
die im Vergleich zu den Hautzellen größeren Pigmentteilchen in kleinere Fragmente zerstören. 
Diese kleinen Bruchstücke und Reaktionsprodukte können dann von den körpereigenen Fresszellen (Makrophagen) abtransportiert werden, größtenteils über das lymphatische System.

Längere Impulse von thermisch wirksamen Laser- oder gar IPL-Systemen, die z.B. zur Haarentfern-ung eingesetzt werden, sind nicht zur Tattoo-Entfernung geeignet und können Farbumschläge, Verbrennungen, Narben, Entzündungen und andere unerwünschte Nebenwirkungen verursachen, ohne dabei die Tätowierung kontrolliert zu beseitigen


  • Welche Farben können entfernt werden?

Je nach eingebrachtem Farbpigment reagiert eine Tätowierung unterschiedlich gut auf Laserstrahlung, deshalb können unterschiedliche Lasersysteme mit verschiedenen Wellenlängen 
(Farben) zum Einsatz kommen.

Helle Farben (z.B. weiß, gelb) und einige der modernen, bunten Tattoo-Farben sind schwer bzw. überhaupt nicht mit Laser entfernbar, weil dafür keine entsprechenden Laserwellenlängen zur 

Verfügung stehen. Zu tief gestochene Farbpigmente befinden sich außerhalb der Eindringtiefe des Laserlichts, diese beträgt etwa 2 bis 4 mm


  • Wie läuft eine Laserbehandlung ab?

Während der Behandlung ist eine auf den Laser abgestimmte Schutzbrille zu tragen. Auch für Behandlungen im Bereich der Augen stehen spezielle Schutzbrillen zur Verfügung. Der fokussierte Laserstrahl wird über das Tattoo geführt, der Fleckdurchmesser der einzelnen Spots, die Energiedichte und die Pulsfolgefrequenz werden der Aufgabenstellung angepasst.


  • Wie viele Behandlungen sind erforderlich? 

Die Anzahl der erforderlichen Behandlungen hängt von mehreren Faktoren ab:

-  welche Farben wurden verwendet?
-  wie tief sind diese Pigmente in die Haut gestochen?
-  in welcher Intensität wurden die Farben eingebracht?

Professionelle, doppelt gestochene, sehr intensive Tätowierungen erfordern mehr Behandlungen als sogenannte „Laientattoos“ und Schattierungen in geringer Intensität. 

Eine Aussage über die voraussichtlich erforderliche Zahl von Sitzungen ist häufig erst nach einer Probebehandlung möglich. In den meisten Fällen sind 8 bis 12 Sitzungen ausreichend. Folgetermine sollten im Abstand von mindestens 4 Wochen vereinbart werden, längere Intervalle und Pausen (z.B. im Urlaub) haben keinen negativen Einfluss auf die Ergebnisse. Man braucht Geduld, die körpereigenen Auflösungsprozesse verlaufen nun einmal langsam.


  • Aufhellung für ein Cover-up

Soll ein altes Tattoo mit einem Cover-up überarbeitet werden, genügen für die Aufhellung, je nach Motiv teilweise sogar nur ein bis zwei Sitzungen. Trotzdem ist für die behandelte Stelle, die mit einem neuen Tattoo gecovert werden soll, eine Wartezeit von sechs Monaten nach der letzten Lasersitzung angeraten, da sonst unter Umständen die neue Tätowierung verläuft.


  • Permanent Make-up

 Auch ein Permanent Make-up im Bereich der Augenbrauen, am Unterlid oder als Mundkontur ist prinzipiell eine Tätowierung und lässt sich mit dem passenden Q-switch Lasersystem entfernen. 

In der Regel sind dafür deutlich weniger Behandlungen als bei einer entsprechend dunklen Tätowierung nötig. (typisch: 4 bis 6)


  • Ist die Laser Behandlung schmerzhaft?

 Das Q-switch-Laserverfahren ist nicht schmerzfrei. Es ist deshalb empfehlenswert, die Hautareale vor dem Lasern mit einer lokal wirksamen, anästhesierenden Creme (z.B. EMLA) zu behandeln.

ASS (z.B. ASPIRIN) ist als Schmerzmittel weniger geeignet, weil dadurch auch die Blutgerinnung vermindert wird.


  • Was passiert nach der Behandlung?

 Die behandelten Gebiete erscheinen sofort hell, Ursache sind entstehende Luftbläschen in der Haut. Diese vermeintliche Depigmentierung ist ( leider ) noch nicht das erwartete Ergebnis. 

Unmittelbar nach der Behandlung tritt eine Hautrötung ( Erythem ) über den behandelten Hautbereich hinaus auf, auch eine leichte Schwellung ist möglich. Der oberflächliche Austritt von Lymphflüssigkeit und Blut im Bereich des behandelten Areals ist ebenfalls normal.

In den folgenden Tagen bildet sich eine Kruste, die in aller Regel problemlos abheilt. Ein erhöhtes Risiko besteht in einer sekundären Infektion der oberflächlichen „Wunde“ nach der Behandlung. Deshalb sollten jegliches Manipulieren an der Kruste (Kratzen) und starke Reibung (z.B. durch Kleidung, Frottieren) vermieden werden und das Gebiet ggf. mit Desinfektionslösung (z.B. Prontolind) und einem Pflaster geschützt werden.

Auch Besuche in einer Umgebung mit erhöhter Infektionsgefahr (z.B. Schwimmbad, Sauna, Gartenarbeit) sind nicht empfehlenswert, bis die Wundheilung abgeschlossen ist. Eine entstand-ene Kruste kann mit geeigneten Wundpflegecremes behandelt werden, stark fettende bzw. zähe Produkte sind nicht angeraten.


  • Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Ausfallzeiten infolge der Behandlung treten nicht auf, alle üblichen Aktivitäten in Beruf oder Freizeit können sofort aufgenommen werden, von intensivem Sport wird allerdings für einige Tage abgeraten. Eine Hypopigmentierung (heller als die übliche Hautfärbung) des gelaserten Hautbereichs normalisiert sich in aller Regel von selbst, kann aber durchaus einige Monate andauern.

Bei ausgedehnten behandelten Hautpartien sollte jegliche starke UV Belastung (Solarium, intensive Sonnenstrahlung) 4-6 Wochen vor oder nach der Behandlung vermieden werden, es besteht sonst ein höheres Risiko für Pigmentverschiebungen.

Schmerzen, die länger als einige Tage nach der Behandlung auftreten, können u.U. auf eine Infektion hindeuten. Bitte kontaktieren Sie in diesem Fall Ihren Behandler oder einen Arzt. 

Abhängig vom verwendeten Farbstoff können in seltenen Fällen photochemische Zersetzungs- und Abbauprodukte (Farbpigmente) entstehen, die als gesundheitsgefährlich gelten, dies ist insbesondere bei einigen roten Pigmenten (z.B. PR22, PR) möglich. 

Die Art der vom Tätowierer verwendeten Farbstoffe ist meistens unbekannt. Auf Wunsch kann zunächst einmal ein kleines Areal am Rand der Tätowierung probeweise gelasert werden, um die Reaktionen zu bewerten. Grundsätzlich kommen durch die Laserbehandlungen keine neuen Chemikalien in die Haut, dies ist bereits durch den Prozess der Tätowierung geschehen.


  • Lässt sich ein Tattoo vollständig entfernen?

 Während abstrakte Motive und Bilder rasch nicht mehr als solche erkennbar sind und die Ergebnisse nach Q-switch-Laserbehandlungen deshalb durchweg sehr positiv bewertet werden, bleibt ein Schrift-zug häufig dann noch lesbar, wenn seine Schattierung nur noch minimal vom normalen Hautteint abweicht. Entsprechend sind dafür mehr Behandlungen anzusetzen.


  • Wie lange dauert eine Behandlung?

 Eine Behandlung dauert je nach Größe des Tattoos zwischen wenigen Minuten bis etwa 30 Minuten. Ausgedehnte Tätowierungen werden ggf. in mehreren Teilsitzungen entfernt.


  • Was kostet eine Behandlung? 

Der Aufwand und damit die Kosten jeder Laserbehandlung richten sich nach der Größe der Tätowierung und der Zahl der erforderlichen Laserpulse. Ein Pauschalpreis wird nicht vereinbart, jede Einzelbehandlung ist nach der Sitzung zu bezahlen.

Ohne das Motiv zu sehen, ist es schwierig, verbindliche Preise anzugeben. Während ein Motiv von etwa 5 cm Durchmesser oder ein entsprechender Schriftzug bereits für etwa 50,00 € je Sitzung be-

handelt wird, erfordert z.B. ein Tribal am Oberarm oder ein größeres Motiv einen Aufwand in Höhe von etwa 100,00 €. Die Behandlung großflächiger Tätowierungen (z.B. „Arschgeweih“) ist entsprechend noch aufwendiger und teurer, als Anhaltswert können etwa 300,00 € je Sitzung genannt werden.